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Erinnerungen von
Jan Kozlowski

“Ich glaube, ich hatte keine Angst, weil ich mir nicht vorstellen konnte, was mich da erwartet,” antwortet er auf die Frage, wie er sich fühlte, als er in das KZ Adlerwerke kam. (in einem Artikel aus der Zeitung “Zycie” (das Leben) vom 2.11.97 von Zofia Uszynska)

Die Häftlinge wurden kaum an den Maschinen eingeführt, und die Angst vor Fehlleistungen wuchs. Dazu Jan Kozlowski: “An der Maschine hat mich niemand speziell angelernt. Allein der Meister, ein deutscher Zivilist, zeigte mir, wie die Maschine in Gang gesetzt wird, wie das Werkstück befestigt wird und welches Maß der zu bearbeitende Gegenstand haben sollte. Er lehrte mich auch, dass ich für ein verdorbenes Werkstück aufgehängt werden könnte, denn die SS verstehe keinen Spaß.”

Ihm gelang die Flucht aus den Adlerwerken, und am 2.2.1945 wurde er von der Gestapo zur Fahndung ausgeschrieben. Er erklärte die Umstände seiner Flucht so: “Ich habe im 2. Stock im Werk II gearbeitet. Dort gab es neben der Toilette einen Raum, wo eine zerstörte Zwischenwand nur mit einem Gitter gesichert war. Mit dem Holzschuh habe ich das Gitter abgebogen und auf einer an der Wand hängenden Schiene bin ich nach unten gerutscht. Es hat geschneit und war sehr dunkel. Ich hatte eine Decke übergezogen, so dass der gestreifte Anzug nicht zu sehen war.” Seine Flucht endete im Gestapogefängnis in Mainz. Da er konsequent behauptete, er sei aus dem bereits besetzten Saarbrücken evakuiert worden, wurde er zu Enttrümmerungsarbeiten herangezogen.

Die beiden letzten Zitate aus: Kaiser/Knorn “Wir lebten und schliefen zwischen den Toten”

Zu den Erinnerungen von Stanislaw Madej