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Stanislaw Madej berichtet davon, dass “Flugblätter über Warschau abgeworfen [wurden], wo in deutscher und polnischer Sprache drin stand, dass man uns nach Deutschland zur Arbeit führt und dass wir ganz normal behandelt würden”
Stanislaw Madej beim Besuch in Frankfurt 1997
Foto: K.H. Müller
Vom Lager bei Daimler-Benz kannte er keine Verlausung. Im KZ Katzbach bekam er ein Geschwür an der Brust, das in der Erste-Hilfe-Station aufgeschnitten wurde. “Am folgenden Tag nahm ich den Verband herunter und erblickte in der ganzen Wunde eine ungeheure Anzahl von Läusen, die ich mit einem Löffel beseitigen musste.” (in einem Fragebogen Juli 1992 der KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen)
Weil er versehentlich eine Maschine beschädigt hatte, sollte er erhängt werden. “Nach der Rückkehr von der Arbeit wurde beim Appell unter anderen meine Nummer aufgerufen, mit der Absicht das Todesurteil durch Erhängen auszuführen. Allein dank der Intervention meines Meisters wurde die Strafe in 30 Schläge mit dem Gummiknüppel umgewandelt.” (in Fragebogen Juni 1992, KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen)
Alle Zitate in Kaiser/Knorn “Wir lebten und schliefen zwischen den Toten”