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In der Collage sind Kontraste vorherrschend:
Im Hintergrund tippt Sabine Kirsch in der Rolle der Büroangestellten auf einer Adler-Schreibmaschine die Namen der KZ-Häftlinge
Foto: Bernd Löser
Aussagen ehemaliger KZ-Häftlinge, die die verheerenden Zustände im Konzentrationslager der Adlerwerke zu beschreiben versuchen, werden mit euphorischen Schlagern der NS-Zeit kontrastiert.
„Von der Schreibmaschine zum Schützenpanzer“, gespielt von Wolfgang Stryi auf der Bass-Klarinette
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Foto: Bernd Löser
Welten, die gegensätzlicher kaum sein können – die schöne heile Welt, wie sie den deutschen Gefolgsleuten Hitlers vorgespielt wird gegen die Welt der Vernichtung, wie sie die KZ-Häftlinge erleben müssen.
Namen von ermordeten KZ-Häftlingen stehen stellvertretend für die ungeheure Überausbeutung der Arbeitskraft bis hin zur Vernichtung, während Firmen wie die Adlerwerke daraus ihren Extraprofit erzielen.
„Vernichtung durch Arbeit für den Extraprofit“. Danuta Weig liest die Namen der ermordeten KZ-Häftlinge, während Hartmut Barth-Engelbart den sich über die Jahre verzinsenden Wert des vorenthaltenen Lohns vorträgt.
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Foto: Bernd Löser
Die Debatte um die sogenannte Entschädigung, die 1999 erneut geführt wurde und in völlig unzureichenden Zahlungen an ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Osteuropa mündete, wird in der Collage aufgenommen: Der geschätzte Gesamtbetrag vorenthaltenen Lohns der Häftlinge des KZ-Adlerwerke wird jedes Jahr bis zum Jahr 2000 mit sechs Prozent fiktiv verzinst. Dies sind die Zahlen, die den Namen der ermordeten Häftlinge gegenübergestellt werden.
Christoph Korn und Wolfgang Stryi thematisieren Vernichtung durch Arbeit musikalisch.
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Foto: Bernd Löser
Eine wichtige Rolle in unserer Collage spielt die Musik. Christoph Korn und Wolfgang Stryi drücken aus, was sich mit Worten kaum ausdrücken lässt: unerträgliches Leid der Häftlinge, Todesangst, Entmenschlichung und die Menschenverachtung der Verantwortlichen. Ihre Musik ist das Medium, das der Zuhörerin, dem Zuhörer ermöglicht, das gesprochene Wort anders zu erfassen.
„Wiedergutmachung und Entschädigung“. Hartmut Barth-Engelbart seziert und entlarvt die Interessen der deutschen Wirtschaft.
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Foto: Bernd Löser
Aussagen der Dresdner Bank in aktuellen Geschäftsberichten werden mit ihrer immer noch nicht eingestandenen geschichtlichen Verantwortung - ihre für die Nationalsozialisten wichtige Rolle als Finanzierungsmacht - kontrastiert. Die Dresdner Bank war auch Hauptaktionärin bei den Adlerwerken.
Henning Kühn und Hartmut Barth-Engelbart lesen aus Erinnerungen der Häftlinge über die Bedingungen im KZ-Adlerwerke.
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Foto: Bernd Löser